Autorengeplauder zu: Die „Autorenkrankheit“

Immer wieder wurde ich gefragt, wie ich Buchideen bekomme oder wie ich daraufgekommen bin, überhaupt mit dem Schreiben anzufangen. Nun, das Letztere lässt sich nicht so einfach beantworten. Ich war sehr jung und habe es einfach probiert. Und je länger ich geschrieben habe, desto mehr wurde mir klar, dass es in meinem Blut liegt – dass ich Autorin sein möchte.

Und ich habe all meine Geschichten und Ideen aufgeschrieben und jedes Mal, wenn ich eine neue Buchidee bekomme, spüre ich, wie mein Herz für einen Moment aussetzt, so sehr freue ich mich.

Meine Freundin damals hat es die Autorenkrankheit genannt. Denn je mehr ich schreibe und je mehr Geschichten ich mir ausdenke, desto mehr merke ich, wie mir immer mehr Ideen einfallen. Dass ich gar keine Wahl habe und nicht entscheiden kann, wann oder welche Buchideen bekomme. Ich bin so tief schon im Kaninchenloch, dass ich der Autorenkrankheit einfach ausgeliefert bin – oder so fühlt es sich an. Hier ein Beispiel:

Ich laufe durch die Straßen mit Musik in meinem Ohr und bin … eingenommen von Ideen. Von anderen Welten. Ich laufe zu meinem Ziel, aber in meinen Gedanken fliege ich. In meinen Gedanken sehe ich Szenen und Charaktere vor mir, die in einer anderen Welt leben. Wenn mein Nachbar ein Paket bekommt, ist es in meinem Kopf keine Buchpost, sondern etwas Geheimnisvolles, etwas Dunkles vielleicht sogar. Und so geht es weiter. Ich drifte ab und baue Geschichten, die mich in meinem Alltag begleiten und die der Realität direkt gegenüberstehen.

Ich habe selbst wenig Einfluss darauf. Ich habe mal versucht, das Bernsteinketten-Universum nach dem zweiten Teil aufzuhören, doch das Ende war so abrupt in dem Buch, so ein Cliffhänger, dass ich es schlichtweg nicht konnte. Ich habe mich geweigert, die Ideen aufzuschreiben, die ich hatte, ich wollte so unbedingt etwas Neues schreiben. Doch es ging einfach nicht. Ich war so eingenommen von der Welt, von dem Gedanken, was meine Protagonisten sein könnten, dass ich einfach schreiben musste – und das habe ich letzendlich auch. Und selbst wenn ich jetzt an einem Punkt bin, an dem ich diese Welt loslassen kann, hat sich bereits eine neue in meinen Gedanken aufgebaut.

© Laura S. Kunze

Also was bedeutet es nun für mich Autorin zu sein?

Schlichtweg alles. Ich liebe es – ich liebe alles daran, Autorin zu sein, zu schreiben und Charaktere und Welten zu kreieren. Es ist so, als würde ich mehrere Leben leben. Als könnte ich alles machen, alles werden und alles sein. Und das bin. Ich bin Autorin.

Aimie-May Charakterillustration

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